Menschen lieben gute Geschichten, das war schon immer so. Früher wurden sie am Lagerfeuer erzählt und in der Höhlenmalerei festgehalten, heute werden sie gerne auch auf Facebook, Instagram oder Pinterest und auf Websites verbreitet. Gute Geschichten erwarten wir, wenn wir ins Kino gehen oder uns eine Serie anschauen. Storytelling können Sie aber auch für Ihr Marketing nutzen:

Das menschliche Gehirn ist so konstruiert, dass Geschichten sehr gut erinnert werden. Beim Lesen, Hören und Sehen einer Geschichte werden im Gehirn Bilder und Emotionen erzeugt.

„Alles, was unter die Haut geht, wird zwangsläufig besser abgespeichert“, sagt der Neurobiologe Gerald Hüther. Die Hirnforschung belegt, dass es kaum eine effektivere Vermittlung von Wissen und Werten gibt als durch Geschichten. Wenn wir Erzählungen hören, werden in unserem Gehirn mehr Bereiche angeregt, als dass es für das reine Verständnis von Wörtern nötig wäre. Allein die Beschreibung von Gerüchen reicht aus, um die Areale im Gehirn zu aktivieren, die auch tätig werden, wenn wir solche Sinneseindrücke wirklich erleben.

Geschichten dringen tief in unser Bewusstsein vor. Sie können vom menschlichen Gehirn so gut erfasst und verarbeitet werden, weil sie eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten enthalten, die an bereits vorhandene Gedächtnisinhalte andocken. Unsere Erinnerung hält Erzähltes besonders nachhaltig fest.

Das gilt auch für Sachinformationen: Wenn wir eine reine Auflistung von Fakten hören, kann sich unser Gehirn das viel schlechter merken, als wenn wir die Fakten in einer Geschichte serviert bekommen, die Emotionen auslöst.

Fakten in einer überzeugenden Geschichte servieren, das können Sie nutzen für Ihr Marketing, in Ihrer Unternehmenskommunikation.

  1. Beispiel Lübecker Rotspon

Das ist die Geschichte vom Lübecker Rotspon, vom Weinhaus von Melle erzählt:

„Die Tradition Lübecks als Weinhandelsstadt geht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Damals ließ der große Bedarf an Salz zum Haltbarmachen von Heringen einen lebhaften Handel zwischen Lübeck und der Biskaya-Küste entstehen. Als Beifracht wurden anfangs von den Salzschiffen Fässer mit rotem Bordeaux-Wein geladen. …“

Französischer Rotweine, im Fass nach Lübeck transportiert und dort abgefüllt und gelagert. Die Geschichte ist genial, um den Verkauf zu fördern. Schließlich kommt die Lübecker Handelstradition darin vor, mit Segel-Schiffen, Fässern und alten Weinkellern. Auch bei den Touristen kommt sie gut an!

 

  1. Beispiel Apfelprodukt Stiefkind

Das ist die Geschichte vom Stiefkind:

„Die Geschichte beginnt in Frankreich. In Villers-Cotterêts absolvierte Georg Schneider ein Fortbildungsjahr auf einem Bauernhof. Dort wurde er auf eine besondere Apfelsorte aufmerksam….“

Ein säuerlicher Apfel mit rotem Fruchtfleisch, der unermüdliche Apfelbauer, der daraus ein besonderes Produkt entwickelte – und es liebevoll als kleinen Rebell und als „Stiefkind“ in die Produktpalette aufnahm. Das macht neugierig auf den besonderen Geschmack!

 

Beide Geschichten funktionieren nach einem Prinzip:

  1. Ein Problem taucht auf:

Was tun mit den leeren Schiffen, die vom Salztransport in den Süden zurückkommen?

Was anfangen mit diesen roten sauren Äpfeln?

 

  1. Eine Lösung wird umgesetzt:

Rotwein in die Fässer und ab in den Norden

Aus dem Stiefkind wird ein interessantes Nischenprodukt

 

  1. Verkauf mit einer ansprechenden Erzählung:

Der Rotspon

Das Stiefkind

 

  1. Beispiel Stehpult Standsome

Natürlich lässt sich das Prinzip des Storytellings auch auf andere Bereiche übertragen. Wichtig ist Storytelling für Start-ups und Jungunternehmen. Schließlich geht es bei ihnen ja darum, Geldgeber zu überzeugen und einen Kundenstamm aufzubauen.

Das ist die Geschichte von Standsome: Es geht um „flexible und preisgünstige Lösungen für Steh-Schreibtische“ (Text Standsome-Website).

„Eigentlich wollten wir nur einen Stehschreibtisch für unsere Mitarbeiter kaufen. Aber das war gar nicht so einfach …. Also haben wir – gemeinsam mit einer Flugzeugingenieurin und einem Maschinenbauer – selbst getüftelt…“

 

Sie sehen, auch hier wird erzählt mit lauter guten Zutaten: die Motivation, der lange Weg des Tüftelns (mit den Heldenbegleitern Flugzeugingenieurin und Maschinenbauer) und das Finden der Lösung, die erfolgreiche Anwendung!

Solche Geschichten werden auch von den Medien geliebt. Die Story von Standsome wurde am 2. November 2021 in der AZ erzählt, auch das wird den Verkauf erhöhen.

Storytelling kann also eingesetzt werden für Produkte, für Firmengründungen – aber auch für bereits etablierte Betriebe, Dienstleister oder Organisationen.

Ein schöner Platz für Storytelling ist die „Über uns/Über mich-Seite“ auf der Website.

Denn die Seite „Über uns“ hat wichtiges Potenzial für Conversion, für die Wandlung eines interessierten Website-Besuchers in einen aktiven Kunden. Google Analytics weist in der Regel auf, dass die „Über uns“-Seite unter den drei am häufigsten besuchten Seiten ist. Eine englische Studie, die einen Onlineshop für Surf-Bedarf betrachtete, stellte fest, dass Visitors, die die Über-uns-Seite besucht hatten, eine um 30 Prozent höhere Conversion hatten als solche, die dies nicht taten. Eine weitere Studie ergab, dass Besucher einer Über-uns-Seite fünfmal häufiger ein Produkt kauften und durchschnittlich 22,5 Prozent mehr für ihre Einkäufe ausgaben.

 

Die Seite Über uns ist also aus 3 Gründen sehr wichtig:

  1. Sie verschafft Vertrauen.
  2. Sie baut eine Verbindung zum Kunden auf.
  3. Sie steigert Conversion.

 

Also: Was ist Ihre Geschichte?

Ihre Story kann folgende 6 Elemente enthalten:

  • Wie und warum Sie Ihr Unternehmen gegründet haben
  • Ihre Werte
  • Woher Sie Ihre Produkte beziehen
  • Wie Sie Ihre Produkte herstellen
  • Wer zum Team gehört
  • Wie Ihre Arbeitskultur ist

 

Was macht Geschichten spannend?

  1. Die Protagonisten: Die Gründerin, das Gründungsteam …
  2. Ihr Ziel: Was treibt sie an? Welche Werte und Visionen stecken dahinter?
  3. Der Heldenweg: Welche Hindernisse, welche Rückschläge mussten überwunden werden? Was brachte die Wende zum Erfolg?
  4. Die Moral: Was kann man daraus lernen? Diese Feststellung sollte im Kopf des Lesers/Hörers entstehen.

 

Fazit:

  • Sie müssen nicht die großen, langen Stories erzählen.
  • Aber erzählen Sie authentisch und sympathisch von sich, von Ihrem Team, von Ihren Produkten.
  • Behalten Sie dabei Ihre Kunden im Blick. Bei denen sollen die Emotionen entstehen und die Überzeugung: Hier bin ich richtig.

Keine Zeit für Konzept und Text? Ich mach das für Sie, schnell und unkompliziert.

Britta Lehna, Tel 0671-44102, info@lehna-pr.de

Storytelling: Gute Geschichten, erfolgreiches Marketing